Biographie
Erwin Rehmann
1921
Erwin Rehmann wird am 27. November als viertes Kind von Rudolf und Agatha Rehmann in Laufenburg geboren. Rehmanns Vater arbeitete als Feinmechaniker im Laufenburger Kraftwerk. Als Sohn eines Handwerkers faszinierten ihn diverse Materialien, vor allem Metalle.
1930er
Rehmann besucht das aargauische Lehrerseminar in Wettingen und erlangt das Patent zum Primarlehrer.
Rehmann beobachtet mit Sorge die Entwicklungen im Nachbarsland Deutschland und wie die zuvor stets offene Brückenverbindung zwischen Deutschland und der Schweiz mitten durch die Stadt Laufenburg zu Beginn des zweiten Weltkriegs geschlossen wird.
1940er
Während der Kriegsjahre ist Erwin Rehmann Lehrer an der Oberschule in Siglistorf und absolviert den militärischen Aktivdienst. Zugleich besucht er die Kunstgewerbeschule in Zürich und belegt zahlreiche Kurse in Aktzeichnen. Danach schreibt er sich in Basel für ein Jahr an der Kunstgewerbeschule und an der Universität Basel ein.
Sobald die Grenzen nach dem zweiten Weltkrieg sich öffneten, zieht es Erwin Rehmann nach Paris, wo er ein Jahr bleibt und unter anderem an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris Bildhauerkurse besucht. Rehmann unternimmt weitere Reisen durch ganz Frankreich, Holland, Belgien sowie besucht er Marokko, Algerien und später auch Italien.
Gegen Ende der 1940er arbeitet Rehmann als Assistent des Wettinger Bildhauers Eduard Spörri.
1950er
Erwin Rehmann arbeitet Teilzeit als Zeichenlehrer bis 1956 an der Bezirksschule Laufenburg und beginnt zugleich seine Laufbahn als freischaffender Bildhauer. Erste öffentliche Aufträge erfolgen, wodurch sich Rehmann zunehmend der Kunst widmen kann. Rehmanns Werk wird abstrakter und schliesslich ungegenständlich.
1953 kuratiert Adolf Reinle seine erste Ausstellung im Kunstmuseum Luzern.
1956 wird Erwin Rehmann eingeladen, an der Biennale in Venedig teilzunehmen.
Erwin Rehmann heiratet seine erste Frau Margrit Hüsser und wird Vater von Christoph Martin.
1960er
Margrit Rehmann-Hüsser gebiert ihren zweiten Sohn Klemens Michael und stirbt im gleichen Jahr an Leukämie.
Zahlreiche internationale Ausstellungen. An der Expo 64 wird Rehmanns «Liegendes Eisenkreuz» gezeigt. Sein Werk wird zunehmend prämiert, unter anderem mit dem Hans-Arp Preis.
Erwin Rehmann heiratet 1966 Astrid Melzer und adoptiert ihren Sohn Christoph Ernst. Er besucht zum ersten Mal die USA.
1970er
Erwin Rehmann erhält zahlreiche Aufträge für Kunst am Bau, gestaltet Skulpturenzyklen für Pärke und sakrale Räume.
Die erste Retrospektive Rehmanns findet 1972 im Aargauer Kunsthaus statt.
Zwei Bände der dreiteiligen Monographie zu seinem Schaffen, in den Editions du Griffon herausgegeben, werden mit Buchpreisen prämiert. Rehmann erhält den Aargauer Kunstpreis und die Ehrenbürgerschaft der Stadt Laufenburg.
Das Centre Pompidou in Paris nimmt Rehmanns «Aufgesägter Bronzeleib XII-1969» in seine permanente Sammlung auf.
1980er
Die zweite Retrospektive im Aargauer Kunsthaus findet 1981 statt sowie eine umfassende Werkschau im Seedamm-Kulturzentrum Pfäffikon.
Rehmann nimmt an der International Sculpture Exhibition, San Francisco – Oakland teil. Die University of Arizona in Tucson erwirbt die Skulptur «Zweiteilige bronzene Raumguss-Wand IV-1981».
Es entstehen zahlreiche Brunnen- und liturgische Bronzeplastiken.
Erwin Rehmann engagiert sich zunehmend für die Kultur, Geschichte und Architektur in Laufenburg und nimmt sich des Kulturgüterschutzes und der Erhaltung der Altstadt Laufenburg an. Gemeinsam mit Alfred Kuratle und Sebastian Speich wird Rehmann zu einem Hauptinitiator des Museumsvereins, was 1981 zur Gründung des Museums Schiff Laufenburg führt.
1990er
Die dritte Retrospektive im Aargauer Kunsthaus findet 1996 statt sowie eine umfassende Werkschau im Kloster Olsberg.
Erwin Rehmann kreiert im Auftrag der Elektrowatt AG in Zürich sein monumentalstes Werk «Panta Rhei» (1994).
2000er
Dank des bedeutenden Sammlers Heinrich Gebert wird 2001 das Rehmann-Museum eröffnet.
Im Jahr 2004 stirbt – nach langer Krankheit – Erwin Rehmanns zweite Ehefrau Astrid.
Bis 2011 arbeitet Erwin Rehmann intensiv an der Veröffentlichung der dreibändigen Autobiographie "Memesis".
Am 11. Dezember 2020 stirbt Erwin Rehmann.
2018
Das grossformatige Relief «Unendliche Fläche und Kreation» wird anlässlich
Erwin Rehmanns 97. Geburtstags im Rehmann-Museum eingeweiht.